TikTok und Politik: Geht das zusammen?
Die Kurzvideoplattform TikTok hat den Ruf, ein reines Unterhaltungsmedium für die Generation Z zu sein. Doch der Content wurde die letzten Jahre immer diverser. Die anfängliche Plattform der Musik basierten Tanzvideos hat sich zu einem echten Allround-Medium entwickelt. Der TikTok Content bietet breitflächige Unterhaltung, aber auch seriöse Information. Immer mehr Unternehmen, gesellschaftliche Institutionen oder Informationskanäle nutzen die Plattform, um junge Zielgruppen mit ihrem Content zu erreichen. Neuerdings auch Politiker!
Schon länger gibt es Influencer, die sich mit politischen/gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen und diese öffentlich auf TikTok behandeln. Der liberale TikToker Vinc mit 380.000 Abonnenten (Stand Dezember 2021) oder die crossmedial aktive Diana zur Löwen sind nur zwei von zahlreichen Beispielen.
Doch es trauen sich nun auch immer mehr Politiker, Abgeordnete und ganze Parteien auf TikTok. Pionierarbeit hat da sicherlich der FDP-Bundestagsabgeordnete Thomas Sattelberger geleistet. Er startete im April 2020 und hat bereits 151.000 Abonnenten für sich gewinnen können. Der niedersächsische Abgeordnete Uwe Dorendorf ist ein weiteres Paradebeispiel. Der CDUler hat seit März 2021 17.000 Anhänger auf TikTok. Die beiden Politiker stellen auf humoristische Weise ihre politischen Ansichten dar und zeigen, dass man sich auch als Abgeordneter nicht immer allzu ernst nehmen muss.
Eine Spur seriöser gehen es dagegen die Parteien auf TikTok an. An dieser Stelle sei die SPD Bundestagsfraktion und die CSU als Beispiele seriöser politischer Kanäle genannt. Die SPD im Bundestag konnte bisher 37.000 Abonnements erzielen, indem Sie prominente Mitglieder Ihrer Fraktion in ihren Kurzvideos interviewen und kurze Stellungnahmen dieser publizieren. Die CSU auf TikTok geht es ähnlich seriös an, ist in ihrem Content aber enger an die Zielgruppe angepasst und breiter aufgestellt. Auch bei der CSU gibt es viele Kurzinterviews (vor allem mit Markus Söder), aber auch unterhaltende Darstellungen politischer Inhalte. Die CSU auf TikTok macht gerne den ein oder anderen Trend mit und verbindet im angemessenen Maße diese unterhaltenden Elemente mit politischer Information.
Unser Fazit: Auch in Zukunft wäre es schön, wenn sich politische Personen, Institutionen und Parteien auf TikTok präsentieren, um zum einen jüngere Zielgruppen zu erschließen und zum anderen ernste politische Inhalte modern zu kommunizieren.



